1. Februar 2021

Bewusst und inklusiv

Sonja Schaub zum geschlechtersensiblen Umgang mit Sprache in der Hirschen Group.
Manchmal mutet die Debatte um geschlechtersensible Sprache schon fast humoristisch an – diskutiert werden der Lesefluss, Gewohnheiten, die Optik des geschriebenen Wortes und so weiter. Wie bei vielen Themen, die eine Veränderung persönlicher Gewohnheiten mit sich bringen, wird auf „Nebenkriegsschauplätzen“ debattiert. Dabei ist die Sache recht einfach: Sprache, die nicht geschlechtersensibel eingesetzt wird, diskriminiert.

von Sonja Schaub

Für uns in der Hirschen Group ist eine bewusste und inklusive Sprache die logische Konsequenz aus unserer klaren Haltung gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung. Und ich bin stolz darauf, dass wir bei diesem Thema alle Schulter an Schulter stehen.

Zeit also, sich weniger mit dem OB und vielmehr mit dem WIE zu beschäftigen.

Sprache ist ein mächtiges Werkzeug. Sie drückt aus, wie wir die Welt sehen – sie beeinflusst unser Denken und damit unser Handeln. Ein gleichberechtigter und diskriminierungsfreier Umgang miteinander beginnt daher mit einem sensiblen Umgang mit Sprache.

Ein Beispiel: Männliche Formen, z.B. bei Berufstiteln (Geschäftsführer, Arzt, Pilot, Briefträger, Experte, …) lösen bei Zuhörern automatisch männliche Konnotationen aus und führen zu einer faktischen Benachteiligung von Frauen. Sie fühlen sich durch diese Begriffe nicht in gleicher Weise angesprochen. Sagen wir also statt „Chef“ oder „Putzfrau“ künftig „Führungs- und Reinigungskraft“, so erkennen wir automatisch, wie facettenreich die jeweilige Berufsgruppe sein kann und schließen Menschen aller geschlechtlichen Identitäten ein.

Ein Leitfaden gibt Orientierung und lädt zum kreativen Umgang mit Sprache ein

Schon längst wurde in den Marken der Hirschen Group darauf geachtet, geschlechtersensibel zu kommunizieren. Jedoch fehlte uns allen bei diesem noch recht neuen Thema eine gemeinsame Grundlage. Diese Lücke füllen wir mit einem Leitfaden. Erstellt wurde er im Austausch mit Kolleg:innen aller zur Hirschen Group gehörenden Marken. Ein tolles Beispiel für Kollaboration, dessen Ergebnis nun auch von allen der Group angeschlossenen Agentur- und Consultingmarken übernommen wurde (siehe unten).

Geschlechtersensible Sprache ist mehr eine Frage der Einstellung als der Komplexität, daher braucht bei uns niemand Sorge zu haben, „falsch“ zu schreiben oder zu sprechen.
Uns geht es vor allem um einen kreativen Umgang mit geschlechterneutralen Formulierungen. Denn die Entwicklung, die wir hier sehen, ist beeindruckend. Wörter wie „Mitarbeitende“ haben es in kurzer Zeit in unseren Wortschatz geschafft und werden völlig selbstverständlich genutzt. So werden wir alle gemeinsam daran mitwirken, Sprache zu gestalten.

Darüber hinaus – und an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber – haben wir uns für den „:“ als geschlechterumfassendes Zeichen innerhalb eines Wortes entschieden.

Außerdem enthält der Leitfaden Tipps, Beispiele und Erklärungen auch für Anreden in mündlicher und geschriebener Form, für E-Mail-Kommunikation und Stellenausschreibungen. Mein persönlicher Lieblingstipp: Frauen sprechen von sich in der weiblichen Form. Klingt logisch? Na dann, los!

Wir freuen uns, mit der Veröffentlichung des Leitfadens einen Beitrag zur Selbstverständlichkeit des Themas zu leisten. Zu inspirieren und anzuregen, Sprache inklusiv zu verwenden.
Und wir freuen uns über Feedback, Anregungen und Austausch – denn bei diesem Thema können wir alle noch dazulernen!

Persönlich freue ich mich hier über Feedback: schaub@hirschen-group.com

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